Theorien der GWA
Aggressive Gemeinwesenarbeit
( S. Alinsky *1909+1972
)
Definition: Er zeigt auf, welch unterschiedliche
objektive Interessenlagen bestehen und wie sie zustande kommen... wie sie sich im
Alltag und in der psychischen Struktur der Bewohner
äußern.
(
Grund: Kritik an integrativen und wohlfahrtsstaatlichen Ansatz
)
Ziel: „Veränderung von Kräfteverhältnissen und
Machtstrukturen innerhalb eines
Wohnquartiers durch solidarischen
Zusammenschluß von Minderheiten“
d.h. systematische, gerechtere
Umverteilung der Macht auf alle Menschen
↳ Voraussetzung:
einschneidende Änderungen
des gesellschaftlichen Systems
⇨ Strategie: „Revolution von
Unten“
d.h. Organisation der Arbeiterklasse
- der systematische Aufbau von Gegenmacht an der
Basis
- Solidarisierung der Besitzlosen miteinander
- bewußtes
Herbeiführen von Konflikten zur allgemeinen Veränderung
Aktionsform: Taktiken die das Zielsystem
unterbrechen, zum Stillstand bringen, ohne es dabei zu verwunden, oder gar zu
zerstören
Beispiele:
Demonstrationen,
Mietstreiks, Besetzungen → Verletzung von Verkehrssitten
Steuerstreik, „Sit in“, öffentlicher Ungehorsam → Verletzung gesetzlicher Normen
∙ Theorie hat geringe
Praxisanbindung
∙ einzige Theorie der 70iger mit
differenzierter Gesellschaftsanalyse
∙ unterschätzte politische Apathie
in der Bevölkerung
∙ Frage der Aktivierungstechniken
nur gering beachtet
∙ spektakuläre Aktionen sind schwer
durchzuführen, da es schwierig ist, alle für eine Sache zu
motivieren
! Ansatz liefert wichtige
Impulse für die Strategien vieler Projekte im Bereich Soziale Arbeit !
„... bietet er gute
Grundlagen und strategische Hinweise für Professionelle im Bereich Sozialer Arbeit und
Bürgergruppen im
Gemeinwesen. Er räumt mit der naiven Utopie auf, ein Gemeinwesen sei eine
harmonische Einheit,
die sich sozialarbeiterisch zuschneiden ließe...“ (Hinte S.19)